Bewusst kleiden
Der Hintergrund
Als jugendliches Label hat sich die Modemarke Jack & Jones in den letzten Jahren sehr stark im Bekleidungsbereich etabliert. So konnten nicht nur trendige Designs und moderne Schnitte modebewusste Personen überzeugen. Nein, auch die Qualität trägt viel zur Zufriedenheit der Kunden bei. Durch Rückmeldung in Kundenrezessionen gehen diese Informationen immer wieder hervor. Mit der Erhöhung der Umsatzzahlen in den vergangenen Jahren wird auch eine notwendige Steigerung der Produktion und Absätze deutlich, um konzernbedingte Vorgaben zu halten. Daher gab es bereits vor einigen Jahren eine deutliche Ausweitung und Hinzunahme der Herstellungsbeteiligungen in der ganzen Welt. Stets unter der Prämisse, die CI (englisch ‘corporate identity’ – Unternehmensidentifikation) zu wahren.
Über die Herstellungs- und Behandlungsprozesse im Allgemeinen gibt es keine Geheimnisse bei den unterschiedlichen Herstellern. Waschungen der verschiedenen Jeans werden durch verschiedene Bearbeitungsgänge verändert, bis der gewünschte Effekt, der gewollten Erscheinung, gegeben ist. Für den Einsatz von besonderen Styles wie Destroyed Look werden spezielle Chemikalien verwendet, um die absichtlichen Texturzerstörungen zu bekommen (siehe auch Waschungen).
Für Bügel- oder Klebeprints der stylischen Oberteile werden ebenso zusätzliche Rohstoffe und Materialien verwendet, um die Qualität hoch zu halten und die Lebensdauer der Aufdrucke so lang wie möglich zu gestalten.
Der Beginn
Besonders im Bereich Waschungen machte Jack & Jones eine wichtige und zukunftsorientierte Optimierung. Genannt wurde dieser Vorgang ‘Low Impact Denim’. Zum aktuellen Zeitpunkt 2017 zieren bereits die deutliche Mehrheit der Jeanshosen dieser Marke dieses zusätzliche Label neben dem Herstelleretikett.
Doch was genau hat es damit auf sich?
Im Vordergrund steht bei dieser Zertifizierung die Reduktion von Wasser, Energie und Abfall durch Optimierung der Bearbeitungsprozesse der Waschungen der Hosen. Genauer geschieht dies durch zwei Arten: Die Laser- und Ozonmethode. Mit identischem Ergebnis ist es durch diese Varianten möglich, das Erscheinungsbild der Bekleidungsstücke herzustellen. Und doch hat es einen erheblichen Vorteil: Deutliche Reduktion der Belastung der Umwelt. Auch Mitarbeiter, die unmittelbar im Kontakt bei diesem Prozesszyklus stehen, können von einem minimierten Risiko bei der chemischen Behandlung profitieren.
Um diese Optimierung noch in Zahlen festzuhalten:
Im verbesserten Prozess, wie oben beschrieben, wird der Wasserverbrauch deutlich gemindert. In Zahlen um mindestens 40%. Der Hersteller Jack & Jones selbst gibt auch an, dass der Energieverbrauch um mindestens 30% gemindert wurde (Quelle). Das setzt ein aussagekräftiges Zeichen, um diesen Prozess zu erhalten und weiter auszubauen. Auch andere Marken sind gefragt und handeln hierzu bereits.
Die Fortsetzung
Während es nur eine Sache ist, eine Produktkategorie in der Herstellung zu optimieren, ist es ein höheres Ziel, das Thema Nachhaltigkeit, welches in den letzten Jahren immer stärken in der Gesellschaft ankommt und auch gefordert wird, von Bekleidungsfirmen zu fordern. Besonders ohne vorherige spezielle nachhaltige Zertifikate (GOTS, FairTrade, etc.) wird es Unternehmen im Textilbereich erschwert, ihre Rohstoffursprünge zu analysieren und ab diesem die Prozesse in gewünschte Bahnen zu lenken, um ein eigenes Siegel nach diesen Richtlinien in die Unternehmensphilosophie zu integrieren.
Durch die PROTECT Strategie von Jack & Jones setzt die Marke, wie andere Anbieter, auf ein nachhaltiges Konzept für einen verstärkten Erhalt der Umwelt. Ersichtlich durch das grüne Label neben der regulären Herstelleretikettierung des Produktes.
Besonders da die heutigen Bekleidungs-Textilien mit hohem Anteil an Baumwolle hergestellt werden, wird der Bedarf an diesem Rohstoff deutlich gesteigert. Der hohe Rohstoffbedarf wie Wasser und Verschmutzung durch Planzenpestizide und Chemikalien für die weitere Verarbeitung der Baumwolle (Quelle) steigt durch die hohe Nachfrage am derzeitigen Textilmarkt. Besonders durch Verlagerung der Konzentration von regionalem auf Online-Vertriebe bündelt den Anbietermarkt und steigert den Wettbewerb. Dadurch sinken entsprechende Verkaufspreise der Produkte und die Verkaufszahlen erhöhen sich.
Daher stehen die Produzenten in der Pflicht, den Produktionszyklus in die Richtung zu gestalten, in der es möglich ist, das ökologische Gleichgewicht durch die Herstellung von Textilien weitestgehend zu halten. Deshalb zielt Jack & Jones mit der ‘Cotton Strategy’ bereits in den Jahren 2015/16 (Quelle) die 50% Marke an Herkunft nachhaltiger Baumwollquellen. Dieses Ergebnis war für 2018 geplant, somit eine erfreuliche Unterschreitung der Zeitvorgabe. Auch andere Unternehmen in diesem Sektor streben ähnliche Punkte durch die ‘Better Cotton Initiative (kurz: BCI)’ an. Diese Vereinigung hat sich zum Ziel gesetzt, durch gemeinsame Orientierung einen nachhaltigen und ersichtlichen Wandel zu erwirken. Auch die beteiligten Personen bei der Baumwollproduktion werden in dieser Strategie berücksichtigt. Eine bessere Entlohnung für Plantagenarbeiter ist nicht nur wichtig, sondern längst überfällig.
Das i-Pünktchen
Inbegriffen in die PROTECT Strategie ist auch die Fürsorge der Tiere und das Entgegenwirken von Tierleid. Unter ‘Animal Welfare’ führt Jack & Jones aus, dem Aufschrei vieler medial geprägter Kundeninteressen und Vereinigungen auch zu unterstreichen:
- kein Echtpelz
- Leder und Daunen ausschließlich von Tieren aus der Futterindustrie (ausgenommen Graugänse)
- keine Materialien von bedrohten Tieren (entsprechend der CITES und IUCN Liste)
- keine Zwangsernährung von Vögeln für die “foie gras” Produktion
- keine Methoden wie Lebendrupfen oder -schären
- keine Tierversuche
Die Abrundung
Doch nicht nur Hersteller sind mit der Optimierung der Herstellungsprozess gefragt. Auch hat der Konsument stets eine Verantwortung durch sein tägliches Handeln. Was gerne in der Hektig der schnelllebigen Welt vergessen wird, ist auch der nachhaltige Umgang mit der Reinigung der eigenen Textilien. Hier gilt ganz klar der Grundsatz ‘Weniger ist mehr’:
- Weniger Waschgänge (geringere Temperaturen)
- Kleidung vor dem Waschen sortieren
- Waschvorgang bei voller Trommel
- Lufttrocknen anstatt Verwendung des Trockners
- Wiederverwenden der Bekleidung und ordnungsgemäße Entsorgung
Die Modemarke H&M hat mit einem weltweiten Recycling System ‘Garment Collecting’ im Jahr 2013 den wichtigen Punkt der Entsorgung in das Unternehmenskonzept mit aufgenommen. Der Kernaspekt liegt darin, dass zu einem nennenswerten Anteil die dadurch recycelten Fasern in neue Produkte eingearbeitet werden (Quelle).
Die Mitgabe
Derzeit dreht sich vieles um die scheidende Plastiktüte. Supermärkte und andere Einzelhändler betreiben bereits seit Geschäftsgründung aufgrund nachhaltiger Orientierung oder seit der Umweltinitiative in den letzten Jahren aufgrund der hohen Plastikbelastung/-verbrauch eine Eliminierung des Angebotes an Tragetaschen hinzu alternativer Transportmöglichkeiten. Auch Jack & Jones schließt sich mit den lokalen Einrichtungen an, die erworbenen Produkte in Papier-Tragetaschen an die Kunden zu übergeben. Gerade hierbei ist es auch wichtig, auf möglichst reduzierte CO2 Taschen zu achten, da diese ansonsten vom Schadstoffindex ähnlich den Kunststoff gleichzusetzen sind.